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Magical Girl Ore – Anime-Tipp des Monats 08/2019

Saki ist eine beinahe normale Schülerin, die mit ihrer besten Freundin erfolglos als Idol-Duo auftritt. Um ihren Schwarm zu retten lässt sie sich darauf ein, ein Magical Girl zu werden – was zugleich ihr Geschlecht ändert! So nimmt die parodistische Serie ihren Lauf…

In dieser monatlichen Serie stellen wir jeweils eine Anime-Serie vor, die wir auch empfehlenswert finden. Dies müssen nicht unbedingt Neuheiten sein. Jede vorgestellte Serie ist zum Zeitpunkt des Beitrags in Deutschland bei mindestens einem legalen Streamking-Dienst verfügbar. Da wir hier explizit Empfehlungen aussprechen, handelt es sich gemäß Rechtssprechung um (unaufgeforderte) Werbung.

Worum geht’s?

Saki und ihre beste Freundin Sakuyo

Saki Uno ist ein recht normales, 15-jähriges Mädchen. Sie ist lieb und freundlich, verschläft oft und hat einen Schwarm, in dem sie seit ihrer Kindheit verliebt ist – Mohiro Mikage, großer Bruder ihrer besten Freundin und eine Hälfte eines bekannten Idol-Duos. Saki selbst bildet mit ihrer besten Freundin Sakuyo ebenfalls ein Idol-Duo – die „Magical Twins“ sind jedoch alles andere als erfolgreich, obwohl sie sogar einen Manager besitzen.

Bei der ersten Begegnung mit dem Magical Girl-Scout

Nach einem Straßenkonzert ohne Publikum findet Saki vor ihrem Haus einen wütenden Yakuza vor, der sich als alter Bekannter ihrer Mutter herausstellt. Diese hatte er im Alter von 15 Jahren gescoutet – als Magical Girl! Nun allerdings macht ihre Hüfte Probleme, und da kommt Saki wie gerufen. Als niedliche Dämonen ihren Schwarm Mohiro in die Unterwelt entführen wollen lässt sie sich darauf ein ebenfalls ein Magical Girl zu werden.

Allerdings muss sie schnell feststellen, dass das Ganze etwas anders ist als gedacht: Sie trägt zwar ein kitschig-süßes Outfit, wird allerdings mit ihrer Verwandlung zugleich zu einem großen, muskelgeladenen Typen.

Nach der Verwandlung zum Magical Girl ist Saki auch ein Kerl

Und statt magischer Angriffe ist der Stab vor allem ein Schlaginstrument, so dass das Bekämpfen der Gegner auch wesentlich blutiger vonstatten geht als man es eigentlich kennt.

Im weiteren Verlauf der Serie zeigt sich schnell, dass die Dämonen immer wieder ihren Liebling Mohiro entführen wollen, und sehr bald verwandelt sich ihre beste Freundin auch in ein Magical Girl – was dank ihres Managers auch ihre Idol-Berühmtheit sprunghaft steigert.

Darum ist es gut

Die Geschichte selbst wäre ziemlich durchschnittlich, wenn sie nicht zugleich eine Parodie wäre. Mit dem nicht sonderlich dezenten Humor und den bewussten Klischees ergibt sich jedoch eine schöne Serie zwischen Magical Girls, Idols und Parodie.

Sakis Schwarm Mohiro – der trübe Blick ist Standard bei ihm

Skurrile Nebencharaktere gehören natürlich auch dazu – sei es ein Cyborg mit Papiertüte über dem Kopf, der Manager der ein absoluter Magical Girls-Fan ist oder der Yakuza, der zugleich das obligatorische Maskottchen gibt.

Die Serie zieht das ganze Genre durch den Kakao und überspitzt es. So ist Sakis Schwarm Mohiro ziemlich begriffsstutzig und macht generell keinen sehr hellen Eindruck, und insbesondere der Yakuza hat immer wieder ein paar flotte Sprüche und sinnvolle Erklärungen übrig. Beispielsweise zur Frage, warum Magical Girls muskulöse Typen werden:

„Ja ne, ein Männerkörper ist halt bei ‚nem Kampf idealer“.

Saki aka Magical Girl Ore stellt sich den Dämonen entgegen

Und warum das kitschige Magical Girl Outfit?

„Magical Girls müssen doch süß aussehen!“

Anzumerken ist, dass die Serie nicht durchgehend Slapstick-Comedy bietet, sondern durchaus auch etwas ruhiger und ernsthafter sein kann. Auch die Story ist kontinuierlich, und am Ende wird auch der Drahtzieher überführt und es gibt es richtiges Finale – wenn auch in schrägerer Form als im Genre üblich. Dafür gibt es an der Stelle auch keinen Druck auf die Tränendüse.

Sonstiges

Eine Verwandlungsanimation gehört natürlich auch dazu

Die Serie kann über Crunchyroll gestreamt werden. Dies ist auch kostenlos möglich, wobei in dieser Version Werbeunterbrechungen vorkommen. Alternativ kann eine Premium-Mitgliedschaft ab 4,99 EUR gebucht werden, die Werbefreiheit und Full-HD bietet.

Von 2012 bis 2014 gab es zudem eine Manga-Serie im japanischen Magazin Comic Be, die dem Anime als Vorlage diente und auch in zwei Sammelbänden veröffentlicht wurde. Im Frühjahr 2018 startete dort außerdem eine Fortsetzung.

Online gibt es zudem eine (japanischsprachige) offizielle Webseite.

Daten

  • Studio: Pierrot+
  • Regisseur: Itsuro Kawasaki
  • Erscheinungsjahr: 2018
  • Folgen: 12 zu je ca. 24 Minuten
  • Stream: Crunchyroll
  • Sprache: Japanisch mit deutschen Untertiteln

Fazit/Persönliche Meinung

Saki und Sakuyo in ihrer verwandelten Form als Magical Girls

Wer dem Genre etwas abgewinnen und eine liebevolle Parodie nicht ablehnt, wird hier auf seine Kosten kommen. Die Serie ist zwar deutlich sichtbar nicht ernsthaft, hat allerdings dennoch eine durchgehende Story auf durchschnittlichem Niveau und ist kein reines Comedy. Was durchaus gut ist, denn so ergibt sich eine nette Magical Girl-Serie mit viel Humor, satirischen Elementen und einigem Chaos – ohne in rein trashigen Slapstick abzugleiten.

Mir persönlich hat diese Mischung überaus gut gefallen, und mit eben dieser Mischung sticht sie auch aus der Masse heraus. Für Leute, die typische Magical Girl-Serien nicht unbedingt schauen, könnte Magical Girl Ore ebenfalls einen Blick wert sein – dem Humor sei Dank.

Titelbild: Crunchyroll
Artikelbilder: Screenshots vom Crunchyroll-Stream